Pädagogik

"Übe unablässig den Leib, mache ihn kräftig und gesund, um ihn weise und vernünftig zu machen." - Jean-Jaques Rousseau

Seit Juni 2012 ist der Kindergarten Momo e.V. zertifizierter Bewegungskindergarten.  www.markenzeichen-bewegungskita.de

 

Kinder benötigen eine Vielfalt von Bewegungserfahrungen als Anreiz für ihre körperliche und geistige Entwicklung. Die motorische Entwicklung des Kindes steht in engem Zusammenhang mit der Ausbildung bedeutender geistig-seelischer Funktionen, wie der Wahrnehmung der Sprache, dem Denken und Fühlen.

 

Bewegungsarmut durch fehlende Freiräume, "Verhäuslichung", unkontrollierten Medienkonsum und falsche Ernährung wirken sich nachteilig auf die körperliche und seelische Entwicklung aus. Durch Schaffung von Freiräumen drinnen und draußen, in denen Kinder sich spontan bewegen können, wird die Freude an Bewegung gefördert. Laufen, klettern, hüpfen, kriechen und toben lassen den kindlichen Körper und sein Bewegungsbedürfnis zu seinem Recht kommen. Durch eine Geräte- und Materialausstattung, die vielfältige Möglichkeiten zum Klettern, Balancieren, Schaukeln und Wippen bietet, werden die körperliche Geschicklichkeit, das Selbstbewusstsein und damit das Wohlbefinden entscheidend gefördert.

 

Bewegung mit Spaß und guter Laune in den Alltag einbauen und sich dabei täglich bewegen. Dies ist eine Grundhaltung, die im Momo-Kindergarten in Riepholm durch die Einführung des erweiterten Bewegungsangebots, bei Kindern wie auch bei Erwachsenen (Erziehern, Praktikanten und Eltern) Fuß gefasst hat.

 

Die Bewegung ist ein essentieller Bestandteil in der pädagogischen Arbeit. Durch Bewegung, seien es frei gewählte Bewegungsangebote oder auf das Alter abgestimmte angeleitete Angebote, werden beim Kind ganzheitlich kognitive, emotionale und motorische Fähigkeiten gleichzeitig angesprochen. 

 

- Kinder, die sich viel bewegen sind selbstbewusst, weil sie sich ihrer selbst, ihres Körpers, bewusst sind.

- Kinder, die sich viel bewegen sind aufmerksam und somit gut vorbereitet für die Schule.

- Kinder, die sich viel bewegen können sich konzentrieren.

- Kinder, die sich viel bewegen, können ihre Gefühle besser ausdrücken.

- Kinder, die sich viel bewegen, lernen einen Zusammenhang von Wohlbefinden und Bewegung.

- Kinder, die sich viel bewegen, sind sozial kooperativ.

- Kinder, die sich viel bewegen, lernen fair zu gewinnen und zu verlieren.

- Kinder, die sich viel bewegen, sind geschützt vor Unfällen, da ihr Körperbewusstsein gut ausgeprägt ist, weil sie viele Bewegungsabläufe üben und sie schnell reagieren können.

 

Neben dem Bewegungsangebot im Kindergarten wird die Bewegungserziehung im Elternhaus unterstützt. In den regelmäßig stattfindenden Elterngesprächen können die Eltern neben Tipps für Bewegungsangebote zuhause Einblick in die Entwicklung ihrer Kinder nehmen, die durch die Bewegungsangebote angestoßen und gefördert werden. Viele Eltern sind selbst aktiv und ermöglichen ihren Kindern vielfältige Sportangebote, wie z. B. Schwimmkurs, Fußballtraining, Ballettunterricht, Reiten.

 

Lernen braucht Bewegung - „Übe unablässig den Leib, mache ihn kräftig und gesund, um ihn weise und vernünftig zu machen.“ – so schreibt bereits Rousseau im Jahr 1778. Heutzutage ist es immer wichtiger, Lernen und Bewegung nicht weiter zu trennen, sondern zu verknüpfen. Genau dies geschieht in einem Kindergarten mit dem Markenzeichen Bewegungskita. Neben Ausdauer, Kraft und Schnelligkeit geht es bei den Bewegungsangeboten auch immer um Selbstbeherrschung, Koordination, Merkfähigkeit oder auch selbstständiges Experimentieren. Nach zentralen Auffassungen der neueren psychologischen Lernforschung ist Bewegung an sich bereits Lernen. (vgl. Schmetz 1999).

 

Bewegung und Sprache - Die Entwicklung der Sprache steht in enger Verbindung mit Bewegung und Koordination. Die Bereiche im Gehirn, die hierfür zuständig sind, stehen in enger Wechselwirkung. Bewegung schafft Anlässe zur Kommunikation. Schon die Wortverwandtschaft von „greifen“ und „begreifen“ lässt deutlich werden, dass Bewegung den Körper in seiner Gesamtheit anspricht und die Bewegung nicht nur Ausdruck des „Ichs“ werden kann, was an sich schon Kommunikation bedeuten würde. Das Kind wird bei den verschiedenen Bewegungsangeboten vielmehr ermutigt, seine Empfindungen auszudrücken, Bewegungen, Abläufe zu beschreiben und anderen Kindern Regeln zu erklären.